Hauptspeisen, Reisen
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Veganes Souvenir von Mallorca

Ich habe beim Titel dieses Mal ein bisschen mit mir gehadert, weil auch „Dem Kind einen Namen geben“ oder „Veganes aus Gewürz-Orthodoxien“ gut passen würde. Besonders nach meinen Koch- und Esserlebnissen in Spanien oute ich mich hier als Nicht-Fan der spanischen Küche.

„Steinigt sie!“ werden sich jetzt viel Spanien-Fans denken, aber ich bin tatsächlich kein Fan des Gewürz-Minimalismus, wie er in Spanien gepflegt wird. Öl als dominanter Gaumenschmeichler sowie Knoblauch und Salz, dürfen als das spanische Standard-Gewürz-Trio bezeichnet werden. Manchmal noch ein bisschen Paprika, Pfeffer und in homöopathischen Dosen auch Petersilie sind als Erweiterung möglich.

„Warum?“ frage ich mich, sind die Spanier so Gewürz-Orthodox und Sie denken und fragen sich wahrscheinlich „Selber Schuld! Warum fährt Bianca denn dann bitte nach Malle, wenn sie das Essen nicht mag?“ Ganz einfach…

mit dem Rad entlang der Küstenstraße

mit dem Rad entlang der Küstenstraße

… so schnell gebe ich nicht auf! Ich meine es wirklich ernst damit, dass ich verwundert bin über die Diskrepanz zwischen dem Angebot an frischen Kräutern sowie Zitrusfrüchten und der relativ phantasielos gewürzten Alltagsküche in Spanien. Haben Sie vielleicht eine Erklärung dafür?

Zitrusfrüchte überall...

Zitrusfrüchte überall…

Es schmerzt förmlich, dass wir aufgrund unseres Roadtrips keine Küche haben und daher nicht selber die guten Zutaten verkochen können. Denn das Angebot am Markt regt die Magensäfte und meine Fantasie an.

Bio-Markt in Palma

Bio-Markt in Palma

Ich bin tatsächlich sehr skeptisch beim Essengehen und eigentlich nicht bereit für mittelmäßiges Touristen-Essen Geld auszugeben. Lieber weniger oft und dafür ordentlich, denn weder mein Magen noch meine Geldbörse halten eine permanente Schlemmerei aus.

das hübsche Ca na Toneta

Laschi im hübschen Gastgarten des Ca na Toneta

Von einer Freundin aus Deutschland habe ich den Tipp bekommen, in Caimari ins Ca na Toneta zu gehen und tatsächlich haben wir es dort ordentlich krachen lassen. Sehr günstig kann man hier ein fixes und feines Menü essen und lokalen Wein zu fairen Preisen trinken. Auch zweierlei Verdauungsschnaps haben wir uns noch gegönnt, um garantiert einen seligen Schlaf zu finden.

Aber ich bemerke, dass ich abschweife... nein, eigentlich möchte ich ein veganes Rezept von Mallorca vorstellen, denn das würde ja so niemand erwarten, oder? Ein bisschen mit Liebe und verändert, schmeckt Tumbet, der mallorquinische Gemüseeintopf wie ein Gedicht!

Tumbet - ready to eat!

Tumbet – ready to eat!

Das simple und eben auf dem Gewürz-Trio basierende Original-Rezept habe ich zu Hause zur Hand genommen und mir ein Tumbet nach meinem Geschmack gezaubert!

Ausbeute vom Hannover Markt

Ausbeute vom Hannover Markt

Kurzer Stopp am Hannover Markt, wo es alle Zutaten gerade in Saison gibt.

Zutaten für 2 Personen

1 große Melanzani
1 Zucchini
500 g Erdäpfeln fest kochend
2 Knoblauchzehen
5 Stück Paradeiser
3 EL gehackte Petersilie
Schale 1 Bio-Zitrone
2 EL Pinienkerne
2 Lorbeerblätter
1 EL Tomatenmark
Salz, frisch gemahlener Pfeffer
1 TL getrockneter und 1 EL fein gehackter frischer Rosmarin
Olivenöl

Paradeiser und Lorbeerblätter... herrlich!

Paradeiser und Lorbeerblätter… herrlich!

1. Paradeiser einritzen und kurz im heißen Wasser blanchieren. Geschälten Knoblauch fein hacken und in einem Topf 2-3 EL Öl erhitzen und Knoblauch kurz anbraten.

2. Geschälte und gehackte Paradeiser, Lorbeerblätter, 1 EL Tomatenmark und 1/2 TL Salz dazu geben und ohne Deckel für 20-30 Minuten köcheln lassen. Mit etwas abgeriebener Zitronenschale abschmecken.

Backofen auf 200°C vorheizen.

Die Schichtung kann beginnen

Die Schichtung kann beginnen

3. Gewaschenes Gemüse und geschälte Erdäpfeln in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. In einer Schüssel mit 2 EL Öl, 1/2 TL Salz, Pfeffer und Rosmarin gut vermischen.

4. In einer heißen Pfanne das Gemüse kurz anbraten und in einer Auflaufform das Gemüse in der folgenden Reihenfolge schichten: Erdäpfeln, Melanzani, Zucchini, um sie abschließend mit der Paradeisersauce zu bedecken.

nicht schlecht, oder?

nicht schlecht, oder?

5. Zum Schluss in der noch heißen Pfanne ganz kurz die Pinienkerne anrösten. Achtung: das kann sehr schnell gehen! Pinienkerne über die Paradeisersauce verteilen.

und nun, ab in den Ofen!

und nun, ab in den Ofen!

6. Auflauf ca. 25 Minuten im Backofen backen, mit Petersilie bestreuen und mit etwas Olivenöl beträufeln.

Deliziös! kann ich nur sagen. Wer Proteine braucht: Schafskäse bietet sich hervorragend dazu an. Wer mehr Kohlenhydrate braucht: ein frisches Fladenbrot… ein Gedicht!

Nicht, dass ich sonderlich viel verändert hätte, aber etwas Zitronenschale, ein bisschen Rosmarin und Petersilie sowie die Nuss… machen den Unterschied!

 Also das versönliche Wort zum Schluss: ich mag Spanien sehr!

PS: Mein Computer wird gerade serviciert, da die Buchproduktion ihn anscheinend überfordert hat. Daher sind alle Fotos unbearbeitet… und meine Nerven ordentlich strapaziert.

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