Ja, das sind wohl gute Nachrichten vorm Wochenende, oder? Ich habe mich tatsächlich schon vor längerer Zeit in Alexandra Klobouk verliebt! Oder zumindest in ihre Illustrationen, denn persönlich kennen wir uns gar nicht 😉 Als ich ihre Illustrationen zum ersten Mal in Die Zeit gesehen habe, war ich von der Stimmung einfach hin und weg. Ja, wirklich: für mich ist ist sie die wunderbarste und gut gelaunteste Illustratorin. Jedes Bild hat Witz und steck voller Details. Einfach herrlich! Und das Beste ist: jetzt gibt es sogar ein Kochbuch von ihr! Und noch besser: Über die portugiesische Küche…
Das Buch ist brandneu und gerade im Kunstmann Verlag erschienen. Auf 256 Seiten wird mit unterhaltsamen Illustrationen und Fotos ein umfassend schönes Bild über die portugiesische Küche gezeichnet. Ich, ja sowieso ein Portugal-Fan, bin von der Auswahl der Rezepte sehr angetan, da es sowohl die Klassiker darin gibt, aber darüber hinaus auch schöne Familienrezepte.
Rita Cortes Valente de Oliveira (Welch toller Name? Da kann man neidisch werden, oder?) lebt in Lissabon und hat die Rezepte zum Buch recherchiert und auch aus dem Familienfundus beigesteuert.
Das Buch besteht aus sechs Kapiteln (von Petiscos bis Doces) und die Einführung pro Kapitel gibt einen guten Überblick und Vorgeschmack auf die Geschichten und Rezepte, die danach kommen.
Wunderbarst ist die Geschichte über den Kaffee bzw. die verschiedenen Kaffeezubereitungen in Portugal! Ich liebe sie! Eine bessere Zusammenfassung habe ich bisher noch nicht gesehen und hilft ungemein beim Bestellen in Portugal. Ich bevorzuge ja Abatanado morgens, mittags Pingado und nachmittags Carioca.
(Exkurs: Erst jetzt fällt mir auf, dass die Menschen in Rio de Janeiro auch Cariocas genannt werden. Ich mag beides…)
Die Hohe Kunst des Frittierens wird auch in Portugal beherrscht, da die Häppchen (Petiscos) meistens für eine ordentliche Kalorienzufuhr sorgen, um die Pause zwischen Mittag- und Abendessen zu überbrücken. Ein Rezept zum wichtigsten Happen: Pastéis de Bacalhau gibt es auch auf hier zu finden. Eine genaue Anleitung von Alexandra Klobouk gibt es im Buch.
Der Alentenjo – und zwar wirklich „der“ – ist das einstige Armutshaus und mittlerweile der Wein- und Schinkenbauch von Portugal. Viele Rezepte kommen aus dem Alentenjo, wie auch beispielsweise die Sopa Alentejana, die deftig mit Speck und Wurst zubereitet wird. Besonders wichtig ist auch das Brot als Zutat in der portugiesischen Küche und es gibt spannende Brotsuppen-Rezepte! Wer noch nicht weiß, wo er auf Urlaub hinfahren soll… heißer Tipp: Évora! Ein perfekter Ausgangsort zum Besuch von Winzern, wie beispielsweise Esproao, wo man auch vorzüglich speist.
Aber im Buch gibt es nicht nur Illustrationen, sondern auch stimmungsvolle Bilder von den Speisen, wie beispielsweise vom Gegrillten Bacalhau mit Knoblauch-Olivenöl-Sauce. Ja, das mit dem Bacalhau ist wirklich eine spezielle Sache in Portugal und manchmal mag ich ihn und manchmal ist er mir einfach zu viel. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass er gegrillt mit Gemüse und einer Knoblauch-Sauce herrlich schmeckt. Ja, noch etwas Pimenton de la Vera – geräucherter Paprika – passt sicher hervorragend zu den Grillaromen.
Was soll ich sagen? Kaufen, kaufen, kaufen und lieben! Das Buch ist wirklich wunderbar! @Aleandra und Rita: Vielleicht kochen wir bei meinem nächsten Lissabon-Besuch gemeinsam? (und trinken ein Glas Wein… oder so? 😉
Und wer gerne mit mir Portugiesisch in Österreich kochen möchte, hat dazu auch eine Möglichkeit am Freitag 27. Juni 2014. Mehr Infos hier.
Titel: Die Portugiesische Küche
A Cozínha Portuguesa
Kunstmann Verlag, ISBN 978-88897-940-8