Aperitif, Reisen
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Einmal scharf bitte!

Also mal ganz ehrlich: ich bin kein Kroketten- und Panierfan, aber in Portugal kann ich den Stockfischkroketten nur schwer widerstehen. Mit einem frisch gezapften Bier ist das ein hervorragender Imbiss am Nachmittag. Auch wenn es die meisten Portugiesen verwundert, frage ich  immer nach Piri-Piri-Öl („azeite picante“), da ich meine, dass die Kroketten Schärfe gut vertragen können. 🙂

Foto 5_Bianca Gusenbauer

Bei unserem Kochevent im Lisbon Calling Hostel sind mir die Kroketten daher wirklich am Herzen gelegen, weil sie zur portugiesischen Esskultur genauso gehören, wie zur Österreichischen das Schnitzerl. Sofia war daher sehr skeptisch meinen Veränderungsvorschlägen gegenüber und meinte zuerst, also nein, normalerweise nicht! Aber dann musste sie über ihre Reaktion selber lachen und ich auch. 😉 So ein Traditionsrezept zu verändern… mhhh, das kratzt an jedem Nationalstolz.

Eingeweichter Stockfisch_Bianca Gusenbauer

Aber natürlich haben wir es so ausprobiert, wie ich mir das so vorgestellt habe. 😉

Zuerst war mir mal wichtig, dass wir eine scharfe Sauce mit Körper zu den Kroketten zubereiten, da mich das Öl alleine nicht ganz befriedigt. Gegrillter Paprika gibt Körper und Süße gleichzeitig; die Zitrone die notwendige Frische zur Panier.

Gleichzeitig – abhängig von dem Verhältnis zwischen Kartoffeln und Fisch – fehlt mir oft der Geschmack von Kräutern. Daher habe ich – und darüber hat Sofia anfangs den Kopf geschüttelt – einfach noch Minze dazu gegeben, da sie hervorragend zu Kartoffeln passt.

Das Ergebnis?

Sofia: „They are not really good looking, but they are the best pasteis, I have ever had!”

Foto 12_Bianca Gusenbauer

Also ich finde, sie haben auch ganz gut ausgesehen… aber überzeugt euch selber! Viel Spaß beim Nachkochen!

Pastéis de Bacalhau (=Stockfischkroketten) mit Chili-Paprika-Sauce

Zutaten für ca. 15-20 Stück

350 g Stockfisch
500 g Kartoffeln mehlig
1 Knoblauchzehe
1 Ei
2 EL Mehl
½ kleiner Bund Minze
½ Bund Petersilie
frisch gemahlener Pfeffer
frisch geriebene Muskatnuss
Sonnenblumenöl

Zutaten für die Chilisauce

1-2 rote Paprika
1-2 rote Chilischote (scharf!)
1 Knoblauchzehe
1 Bio-Zitrone
Salz
Olivenöl

Zerpflückter Stockfisch_Bianca Gusenbauer

Zubereitung

  1. Stockfisch 2-3 Tage einwässern und 2-3 das Wasser pro Tag waschen.
  2. Für die Chilisauce Backofen auf 200° vorheizen und Paprika darin grillen bis die Haut braun ist. In ein Plastiksackerl geben und kalt werden lassen.
  3. Paprika schälen. Chilischote entkernen und mit geschälter Knoblauchzehe, Paprika und 2 EL Olivenöl pürieren. Kalt stellen und vor dem Servieren salzen und mit Zitronensaft und –schale abschmecken. Die Konsistenz soll dickflüssig und gut zum dippen sein.
  4. Kartoffeln kochen, bis sie weich sind, dann schälen.
  5. Stockfisch von der Haut abzupfen und in kleine Stücke zerpflücken, Gräten entfernen. Mit einem Pürierstab kurz grob durchmixen.
  6. Petersilie und Minze fein hacken.
  7. Abgekühlte Kartoffeln grob zerstampfen oder durch eine Kartoffelpresse drücken und mit Fisch, Kräutern, zerdrücktem Knoblauch, Mehl und Ei vermischen. Mit Muskatnuss und Pfeffer abschmecken.
  8. Mit 2 Esslöffeln Nockerln formen und für 30 Minuten kalt stellen.
  9. In einem Topf ca. 1-2 cm Sonnenblumen erhitzen und die Kroketten auf jeder Seite goldbraun backen.
  10. Lauwarm oder bei Zimmertemperatur mit Chilisauce servieren.

Pürierter Stockfisch_Bianca Gusenbauer

3 Kommentare

  1. Gerhard Ww sagt

    Ob nicht „Pasteis“ etwas anderes sind?
    In Brasilien jedenfalls wären das „Bolionhos“, finde ich.

  2. Pingback: Ich habe mich verliebt… | gib bianca futter!

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