Anna hat’s meistens gut, aber auch manchmal schwer. Weil gerade in der Woche, in der wir uns zum Mittagessen verabredet haben, hat sie einen sensiblen Magen, denn ein Virus dreht in Wien gerade seine Runden. Kein Bussi also zur Begrüssung und jeder sein eigenes Besteck. Aber egal, denn im Internet vorab recherchiert gibt es an diesem Tag beim ZwischenBrückenWirt genau die richtige Kraftnahrung für sie.
Delicate Lunch @Brigittenau!
Das Mittagsmenü bestehend aus Tagessuppe oder kleinem Salat und Tafelspitz mit Schnittlauchsauce, Apfelkren und Erdäpfelschmarrn um 8,50 EUR. Ideal für Anna: Backerbsensuppe und die Suppe wirklich schön aromatisch, genauso wie sie zu sein hat. Die Backerbsen naja, eben Backerbsen, die an die Kindheit erinnern und sich schön in der heißen Suppe ansaugen.
Der kleine Menüsalat ist gut groß und nicht matschig, sondern wirklich gut mariniert und schön zu essen. Generell gibt es pro Tag immer ein Menü und eine vegetarische Alternative dazu. In dieser Woche Eiernockerln mit Jungzwiebeln gewesen. Aber ich, weil obwohl Tafelspitz doch meine Leibspeise ist, aber Anna das schon genommen hat, habe ich mir selbstlos von der Karte ein Oktopus-Erdäpfelgulasch mit Chorizo und Jungzwiebeln bestellt. Nur eine Vorspeise, aber durchaus mit ein bisschen mehr Erdäpfeln als Hauptspeise willkommen.
Das Gulasch schön paprik, die Wurst größer und dünner geschnitten als erwartet und kein bisschen scharf (was Chorizo durchaus sein darf/kann) und der Oktopus herrlich zart und weich. Wegen der Größe zwar nicht satt, aber Lust auf mehr machend. Fazit: eine durchaus spannende Abwechslung zum normalen Erdäpfelgulasch, zu der ich auch gerne Koriander und ein bisschen Zitrone vertragen könnte.
Eigentlich hat(te) der ZwischenBrückenWirt ja den Ruf einer tollen Küche, aber einer hässlichen Inneneinrichtung. Das Ganze hat sich nun geändert, da im Sommer renoviert wurde und jetzt in reduzierter und moderner Atmosphäre genossen werden darf. Warum der Wirt ums Eck eigentlich ZwischenBrücken heißt, lässt sich hier nachlesen. Dort wo er sich befindet, ist allerdings nicht Zwischenbrücken, soweit ich das verstanden habe, aber es ist trotzdem ein schöner geschichtlicher Verweis auf die Entwicklung der Brigittenau durch die Donauregulierung.
Zum ZwischenBrückenWirt geht man alleine, zu Zweit oder in einer Gruppe. Jeder scheint die ruhige neue Atmospähre mit gutem Essen zu genießen.
Als Nachspeise, weil satt war ich nach Salat und Gulasch leider nicht, musste ich auch noch die Topfenpalatschinke mit Vanillesauce um 2 EUR verkosten, die gut gefüllt und ertränkt in einem hohen Teller serviert wurde.
Die Soft-Getränkeauswahl fällt eher knapp aus, beim Bier gibt es ein solides spritziges Reininghaus und eine Weinkarte, die sich offensichtlich auch für eine Weinbegleitung eignet, denn abends werden 4gänge Menüs inkl. Weinbegleitung um 50 EUR angeboten. Das sollte man sich nicht entgehen lassen!
ZwischenBrückenWirt
Treustrasse 27
1200 Wien
T: 01 3331062