2004 bei einem Urlaub in Dänemark bekamen Andrea Bock und Uwe Sponhagel Inspiration für ein neues, süßeres (Lebens-)Konzept. Zu Hause, in Hamburg, wieder angekommen, haben die beiden sympathischen Hamburger in der eigenen Wohnküche begonnen, aus Zucker Bonbons (= Zuckerln) herzustellen. Eine Ausbildung dafür gibt es bereits seit 1980 in Deutschland nicht mehr und nur durch „trial and error“ sind sie heute dort, wo sie sind: die bekanntesten Produzenten von handgefertigten Bonbons in Deutschland.
Die Zuckerl-Kleinmanufaktur und der hübsche Verkaufsladen „Bonscheladen“ (www.bonscheladen.de), den es bereits seit November 2005 gibt, befinden sich in Altona (Friedensallee 12 @Hamburg). Die große Besonderheit daran: die Herstellung passiert im Verkaufsladen und es kann direkt bei der Zuckerlproduktion zugesehen werden.
Was braucht es eigentlich für Zuckerln? Die in Hamburg übrigens Bonsche heißen.
Zucker, Wasser, Glukose, Säure, Aroma und Farbe
Und dann kann es auch schon los gehen:
In einem Kupferkessel werden Zucker und Wasser erhitzt und die Masse durchs Kochen reduziert. Sobald die richtige Temperatur erreicht wird, kann Glukose dazu gegeben und mitgekocht werden, die hier übrigens aus einer Bio-Produktion stammt.
Wenn die Masse gut aufgekocht ist und wiederum die richtige Temperatur erreicht ist, wird die Masse zum Auskühlen auf einen Arbeitstisch gegeben.
An diesem Tag werden Ahoi-Bonbons produziert, für die man unterschiedlich gefärbte Massen mit unterschiedlichem Geschmack benötigt.
Die Massen müssen gezogen und geknetet werden, bevor sie zum Bonbon verarbeitet werden können.
Ich war dabei und verstehe es leider noch immer nicht, wie es möglich ist: let’s call it magic… 😉 aber so funktioniert es, wenn man Buchstaben oder Formen in einem Bonbon haben möchte.
Alle Buchstaben werden einzeln in gleicher Größe geformt und zusammengesetzt. Die restliche Masse wird auf den Schriftzug Ahoi aufgesetzt. Ziel ist es, ein möglichst gleichförmiges, rundes Zuckerl, zu bekommen. Dafür muss die Masse ständig gerollt werden, damit die Masse weich und formbar bleibt.
Wichtig dabei: Zucker muss in Bewegung bleiben und auf einer warmen Arbeitsfläche wird die eingefärbte Glukosemasse bearbeitet.
Von drei Mitarbeitern wird nun auf zwei reduziert. Während einer die Zuckerrolle in Bewegung hält, werden am Ende kleine Zuckerstangen geformt.
Die ausgekühlten Zuckerstangen werden mit einem scharfen Messer mit der Hand gehackt und siehe da: in allen Zuckerln steht jetzt klein Ahoi.
Pro Tag werden durchschnittlich 70 kg Bonbons im Laden auf diese Weise hergestellt und aufs Jahr gerechnet knapp 15 Tonnen (!), die im Laden und im Internet abgesetzt werden. Zusätzlich wird auch noch Fudge produziert.
Mein Tipp: auf alle Fälle bei einem Besuch in Hamburg im Laden vorbei kommen und sich die Produktion ansehen. Mehr Infos dazu sind auf der Homepage www.bonscheladen.de zu finden. Die Bonbons schmecken lecker und sind ein lustiges, konsumierbares Souvenir! Ein Laden, der nicht nur Kinderherzen höher schlagen lässt… 😉