Ja, es ist wirklich verrückt, dass ich bei unseren vielen Ausflügen immer gerne Fotos mache, weil ich die Tipps eigentlich hier teilen möchte. Aber dann, kaum bin ich wieder zu Hause… läuft einfach die Zeit weg. Daher habe ich mir heute früh gedacht: Jetzt aber, denn sonst wird das gar nix mehr. Und jetzt, was habe ich davon? Wehmütig bin ich, weil ich den Urlaub nochmals Revü habe passieren lassen.. hm!.. Hier die erste Etappe unsers Rad-Roadtrips von Koblenz bis Zürich!

unser ungefährer Plan für Sommer 2016
Wohin wir im Sommer radeln sollen? Das war dieses Mal gar keine so einfache Entscheidung, denn internationale Nachtzüge oder Fernzüge mit Radabstellplätzen gibt es leider nur noch wenige. Daher Danke an Ulrike, die uns auf diese tolle Kombination von mehreren Weingebieten gebracht hat! Insgesamt sind wir mehr als 900 km innerhalb von 14 Tagen geradelt und konnten sowohl für die Hin- als auch für die Rückfahrt problemlos einen Fernzug buchen.

Hello Deutschland! Hello Mosel! Wir sind da. @Koblenz
Gestartet haben wir aber in Wien! Mit einem ordentlichen Abendessen in der Nachbarschaft, im tollen Fischlokal Lubin & ein Glaserl Wein, bevor wir von dort stimmungsvoll zum Nachtzug am Hauptbahnhof geradelt sind. Eine Reise tun! Ja, so fühlt sich eine Reise mit Rad, Gepäck und Nachtzug an. Alle gut drauf & hilfsbereit beim Einladen und ready… für den Urlaub! Nach knapp 8 Stunden mit dem Zug wurden wir frühmorgens bereits in Koblenz ausgespuckt, als die Stadt noch schlief und wir unerfolgreich nach Kaffee Ausschau hielten.

flach ist fad! Daher ein Ausflug über das Schrumpftal-
Egal, denn die Mosel und der Riesling warteten auf uns! Der Radweg entlang und rund um die Mosel herum sind sehr beliebt bei Radfahrern, denn das liebliche Dahinschlängeln der Mosel, die beeindruckenden Steillagen sowie die Hochebenen mit kleinen Tälern sind pittoresk und abwechslungsreich.

Burg Eltz
Unser erster wichtiger Stop war die märchenhafte Burg Eltz, die wir durch das wunderschöne Schrumpftal erreicht haben. Wir waren überrascht über die massige Anzahl von internationalen Touristen, die hier in Deutschland Urlaub machen.

wir noch frisch und ready für den Urlaub!
Wir waren wirklich sehr gut drauf an unserem ersten Urlaubstag! Gut gelaunt, leicht müde und bereit für die Radfreiheit! Auf hohem Niveau haben wir mit dem Flammkuchen am ersten Urlaubstag gestartet, der uns den ganzen Urlaub über begleitet hat, aber leider nie wieder besser wurde.

nominiert als bester Flammkuchen im ganzen Urlaub!
Genächtigt haben wir ganz romantisch in der Winzerschenke in Beilstein, wo wir gerne länger geblieben wären. Wunderschöner alter Ort mit Fachwerkshäusern, der sich abends gut leert und wo mit Blick auf die Mosel ein gutes Glas Riesling im Haus Lipmann genossen werden kann.

Sonnenuntergang mit Blick auf die Mosel
Wir hatten allerdings eine Reservierung in Cochem im Restaurant Lohspeicher, das uns empfohlen wurde, aber schlußendlich etwas enttäuschend war. Erster Kritikpunkt war das billige Baguette zu Beginn, wo doch die Deutschen so auf ihr Brot stolz sind. Die Musik eine musikalische Zeitschleife aus den 80er & 90er Jahren und auch die Weinkarte war mehr als limitiert bzw. überraschte sie uns mit Weinen ausschließlich vom eigenen Familienbetrieb. Naja. Ansonsten das Essen schon gut, aber es gibt für den Gesamteindruck noch Luft nach Oben.

Cochem – eine tolle Lage!
Cochem liegt wunderschön zwischen den Weinbergen und ist gewiss ein Touristenzentrum, das man streifen kann. Romantischer und beschaulicher ist es in den kleineren Dörfern.

Die Nachspeise im Lohspeicher
Am zweiten Tag mussten wir auch früh aus den Federn, da wir sonntags mit Clemens Busch in Pünderlich für eine Wein-Verkostung verabredet waren, der uns von allen (!) Seiten empfohlen wurde. Kein Wunder, denn er gilt als Winzer-Urgestein und Pionier an der Mosel.

der frühe Vogel fängt den Wurm… am Weg zu Clemens Busch
Daher waren wir natürlich auch schon ein bisschen aufgeregt und wirklich in Vorfreude, dass wir den ersten Sonntag in Clemens‘ Gesellschaft und mit seinen Weinen verbringen können. Eine Stunde, dachten wir, länger können wir die Buschens‘ sonntags nicht belästigen. Aber dann… hat die Verkostung so ihren Lauf genommen…

sympathisch, oder? Clemens Busch
…zwischendurch noch Zuwachs durch David Motion & Friends bekommen…

Verkostung des ganzen Programms.. Riesling.
… dann ist auch noch Rita Busch dazu gekommen und nach knapp vier Stunden haben wir dann die Fähre über die Mosel genommen, um im Reiler Hof nach den tollen Riesling-Schlücken auch noch was Herzhaftes zu bekommen, bevor es in Richtung Berkastel-Kues weiterging, wo wir unsere zweite Nacht verbrachten.

Rita & Clemens Busch
Also hatten wir tatsächlich den besten Wein-Einstieg in die Mosel, den man sich nur vorstellen kann. Denn die biodynamischen Weine von Clemens Busch zählen zur Extraklasse: Trockene Rieslinge mit viel Mineralität, Struktur und Ausdruck, die sehr spät bis in den November hinein geerntet werden.

und jetzt noch ein Abschiedsfoto vor den Steillagen!
Und neben den Weinen: einfach wirklich sehr sympathisch! Vielen Dank Clemens & Rita für den tollsten Sonntag & Weineinstieg an der Mosel!

die Radfähre in Pünderich
Zu trinken gibt es den Clemens Busch-Wein bald bei uns zu Hause 🙂 und auch im Pub Klemo in Wien!

unsere zweite Nacht in Bernkastel-Kues