Glosse & Posse, Süßspeisen
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Führe mich nicht in Versuchung!

„Warum ich denn bitte so lange in Oberösterreich bin? Und wie ich es so lange am Land aushalte? Und wie bitte, du bist noch immer zu Hause?“ werde ich von vielen Seiten gefragt. Geplant ungeplant ist mein derzeitiger Aufenthaltsort – Tragwein. Ich arbeite konzentriert am meinem neuen Kochbuch Geheime Schnatterei auf Reisen, schwelge dabei in Erinnerungen und kann kaum glauben, dass ich wirklich ein Jahr so viel unterwegs war und gekocht, gegessen und nette Menschen kennengelernt habe. Ja, das Schwelgen und Schreiben braucht Zeit und mein Aufenthalt in Tragwein ist im wesentlichen von meinem Arbeitsfortschritt abhängig. Denn hier gibt es die notwendige Ruhe und Ribisel! 😉  „Führ mich nicht in Versuchung!“ habe ich zu meiner Mama gesagt, als sie  über  die Verwendung der geernteten Ribisel sinniert hat: Ribiselmarmelade oder Ribiselkuchen? Marmelade kein Risiko für mich, aber der Kuchen…  

Die Verführung… kompakt und süß!

… aber der Kuchen, ein saisonaler Klassiker, birgt ein hohes Risiko für mich! Wenn ich nur aufhören könnte…

 

die Ribisel - schön und reif!

die Ribisel – schön und reif!

Saisonal und irgendwie sehr emotional ist dieser Ribiselkuchen. Die Oma… die Tante… die Mama… wer immer, hat den Kuchen im Sommer gemacht und Erinnerung an die Kindheit kommen dabei hoch. Sommer, Ferien und Sonne!

auf meiner Laufroute...

auf meiner Laufstrecke…

Ich weiß gar nicht, ob das auch ein Kuchenklassiker in der Stadt ist, aber am Land haben viele eine Ribiselstaude zu Hause und wenn nicht, dann bekommt man sie geschenkt, weil was soll man mit so vielen Ribiseln auch machen? Saft, Marmelade und Kuchen.  Und natürlich auch in den Salat schmecken sie gut oder als Dekoration sehen die kleinen hübschen Beeren auch ganz gut aus. Aber ansonsten hat man auf einmal immer zuviel von ihnen und daher muss man im Sommer am Land viel Kuchen essen.

auch die dunklen Beeren warten schon auf die Ernte

auch die dunklen Beeren warten schon auf die Ernte

Meine Mama hat noch ein schönes, handgeschriebenes Kochbuch, aus dem das Kuchenrezept stammt, mit dem sie mich in die Kuchen-Versuchung gebracht hat.

Das Kochbuch meiner Mama

Das Kochbuch meiner Mama

 

Und hier das Rezept für ein Blech Ribiselkuchen – wahlweise die Menge einfach verkleinern… oder verdoppeln

Zutaten für den Teig

300 g Mehl
210 g Butter
12o g Staubzucker
3 Eidotter

Zutaten für den Schnee

3 Eiklar
200 g Kristallzucker
Ribisel

  1. Für den Teig handwarme Butter mit Mehl und Zucker sowie den Eidottern rasch mit der Hand oder dem Mixer zu einem Mürbteig verarbeiten. Zu einer Teigkugel formen, mit Frischhaltefolie abdecken und im Kühlschrank 20 Minuten kühl stellen.
  2. Backofen auf 180° vorheizen.
  3. Teig dünn ausrollen, damit er das Blech bedeckt und ca. 20-30 Minuten backen, bis der Teig hellbraun ist.
  4. Eiklar schlagen und langsam den Kristallzucker dazu geben, bis ein steifer Schnee entsteht. Ribiselbeeren untermischen.
  5. Eiklarmasse auf den Teig geben und nochmals überbacken, bis der Schnee leicht braun ist.

Tipp: Ich würde ein bisschen BIO-Vanille-Zucker in den Schnee geben!

und hier der handschriftliche Beweis

und hier der handschriftliche Beweis

Und wenn ich dann aufgehört habe zum Kuchenessen und vom Schreiben eine Pause mache, dann laufe ich durch die Gegend um Tragwein und bin ganz glücklich, weil es gerade so schön ist. Ich meine, das Mühlviertel ist generell eine sehr schöne Gegend, aber momentan ist es mit dem reifen Korn und der ganzen Blüte eine Belohnung draußen zu sein. Also für alle, die sich wundern, dass ich es als Stadtblume solange am Land im Hotel Mama aushalte… 😉  und nächste Woche hat mich Wien wieder!

auf der Weide... und auf meiner Laufstrecke

auf der Weide… und auf meiner Laufstrecke

 

 

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