Vegan in allen Bäuchen! würde man meinen, wenn man sich das Angebot an Kochbuch-Neuerscheinungen auf der Frankfurter Buchmesse ansieht. Aber nein, ich bin nicht vegan. Trotzdem interessiert mich am veganen Kochen, wie man gewöhnte Lebensmittel substituiert und teilweise sehr erfinderisch, neue Gericht kreiert. Nicht alle veganen Kochbücher finde ich wirklich ansprechend bzw. inhaltlich konsistent, aber auf der Frankfurter Buchmesse habe ich Surdham Göb, den veganen, deutschen Kochbuchliebling, beim Kochen beobachtet und anschließend bei einem Gespräch inkl. Wordrap noch näher kennengelernt.
Wenn man sich für eine alternative Ernährungsform entscheidet, wird man immer mit der Frage nach der Motivation dafür konfrontiert. Quasi eine Rechtfertigung fürs anders Essen und Denken. Surdham hat seine Eltern anscheinend verzweifeln lassen durch seine „un“bewusste Entscheidung, Tiere lieber laufend, als am Teller zu sehen. Schon als Kleinkind mochte er kein Fleisch & Fisch sowie Käse und Butter. „Ich habe meine fleischlose Ernährung dann sehr konsequent durchgezogen. Als Teenager ging ich auf Tierrechtsdemonstrationen und verteilte Sticker mit der Aufschrift „Fleisch ist Mord“ in der ganzen Stadt. Anstrengend für mich und meine Umwelt.“ meint Surdham humorvoll. Mehr zu seinen aktuellen Vorlieben, habe ich in einem kurzen Wordrap auf der Messe abgefragt: Leider ich etwas verkühlt vom rauen deutschen Wetter 😦 aber Surdham habe ich mir trotzdem nicht entgehen lassen.
Surdham ist als halber Italiener mit indischen Namen ein waschechter Bayer und genießt seine vegane Kochwelt in München und im Winter auf Bali. Seine beiden Bücher, die im AT-Verlag 2013 erschienen sind, sind daher von allem beeinflusst: Italienisch, Bayrisch und Asiatisch. Sein zweites Buch ist auch auf Bali produziert worden und die Zutaten sind daher exotischer, als jene in seinem ersten Kochbuch, wo es beispielsweise auch einen Bayrischen Selleriebraten mit Blaukraut, Kartoffelbrei und Kohlrabigemüse gibt.
Im ersten Buch „Meine vegane Küche„, das klassisch in Rezeptkategorien von Drinks über Hauptspeisen bis Nachspeisen eingeteilt ist, bekommt man durch die Fotos von Oliver Brachat wirklich Lust, nachzukochen und die vegane Hürde zu überspringen. Für die Zutaten in Surdhams zweiten Buch „Vegane Superfoods“ muss man Mut zur Lücke haben, um beim Einkaufen nicht verzweifeln. Aber mein Tipp: nicht verzweifeln, sondern einfach die Zutaten substituieren oder weg lassen!
Für alle Interessierte, die sich Surdhams Küche genauer ansehen möchten, verlose ich pro Buch ein Exemplar. Bitte ein Email mit einer kurzen Erklärung, warum dich vegane Küche interessiert an geheimeschnattereikochbuch@gmail.com (bis 28. Oktober 2013)
Beim genauen Durchblättern der beiden Kochbücher ist mir in Vegane Superfoods insbesondere ein Frühstücksrezept ins Auge gestochen.
Hirsefrühstück mit Gojibeeren, Datteln und Obstsalat
Ich liebe ja Hirse und würde mich gerne mal von Surdham auf dieses Frühstück einladen lassen. 😉 Bis dahin muss ich mir die Hirse aber wohl selber kochen! Hirse ist wirklich goldwert und extrem gehaltvoll an Mineralien und optimal für gute Nägel und wallendes Haar. Obst- und auch teilweise Zutaten-technisch würde ich auch bei diesem Rezept raten: Mut zur Lücke und lieber saisonale und regionale Zutaten verwenden! Nichtsdestotrotz ist dieses Rezept als kreative Variante zum klassichen Birchermüsli zu sehen.
Zutaten für 4 Personen
150 g Hirse
2 EL Rapsöl
4 Erdbeeren
10 rote Trauben
200 g Wassermelone
1 kleine Nashi-Birne
1 kleiner roter Apfel
1 Orange
15 g Gojibeeren
6 getrocknete Datteln
2 EL Chia-Samen
20 g Maulbeeren
600 ml Mandel- oder Sojamilch
Zubereitung
- Hirse gut waschen, abtropfen lassen und mit etwas 200 ml Wasser bei geringer Hitze zugedeckt 10 Minuten köcheln lassen. Vom Herd nehmen und weitere 10 Minuten quellen lassen. Das Öl zugeben und mit einer Gabel auflockern.
- Das Obst waschen und putzen. Die Erdbeeren halbieren. Die Trauben halbieren und entkernen. Die Wassermelone entkernen, die Schale entfernen und das Fruchtfleisch in grobe Stücke schneiden. Die Birne und den Apfel vierteln, halbieren, entkernen und in dünne Scheiben schneiden. Die Orange schälen, halbieren und in Scheiben schneiden. Alles zusammen zu einem Obstsalat vermischen.
- Die Gojibeeren in warmen Wasser kurz einweichen. Die Datteln fein schneiden. Chia-Samen, Datteln und Maulbeeren unter die Hirse heben.
- Die Gojibeeren abtropfen lassen und zur Hirsemischung geben.
- Die Mandel- und Sojamilch erhitzen, aufschäumen und über die Hirsemischung gießen. Den Obstsalat separat servieren.
Büchertitel: Meine Vegane Küche, Vegane Superfoods
Autor: Surdham Göb
Fotos: Oliver Brachat
Verlag: AT-Verlag
Dazu gibt’s einen informativen Beitrag in der letzten Ausgabe – Die Zeit –