Ich bin wieder sozial-kompatibler. Ganz ehrlich. Das Kochbuch hatte in meinem Leben einen so großen Stellenwert den ganzen Sommer lang, dass ich nicht mehr sozial-kompatibel war. Mitte Oktober haben wir unser Werk vollendet und die Arbeit der Druckerei überlassen. Plötzliche Leere und Unverplantheit, ja fast Verlorenheit hat sich dann plötzlich breit gemacht. Wissend aber, dass die P a r t y kommen wird und damit auch ein anderer Aspekt des Kochbuches.
Letzte Woche wurde das Kochbuch geliefert. Glücklich, unser Werk endlich in den Händen zu haben und gleichzeitig total ängstlich, dass ich Tippfehler im Buch entdecke. Unentspannt habe ich das Buch durchgeblättert und natürlich… sofort einen Fehler gefunden. (Ja, der Teufel schläft nicht.) Daher habe ich dann versucht, nur noch die Bilder durchzusehen und das Buch für zwei Tage weg gelegt.
Und jetzt: Happiness! Ja, das Buch ist wirklich ganz wunderbar geworden und wir haben in der intensiven Zeit ein tolles Projekt realisiert. Wir sind stolz darauf! Danke an alle Mitwirkende!
Insgesamt haben mehr als 50 Qualitätsköche die Rezepte nachgekocht, 17 Gastgeber ihre Wohnungen zur Verfügung gestellt und an die 40 Gäste das Essen verkostet. Pro Kochabend wurden mehr als 1.000 Fotos geschossen, die für das Buch auf knapp 700 Fotos reduziert wurden.
Vergangen Mittwoch wurde bei einer Vor-Buchpräsentation das Buch den Gastgebern, Qualitätsköchen und Projektpartnern präsentiert. Meine Familie ist dazu aus dem Mühlviertel mit Weideschweinspeck, frischem Bauernbrot und Bio-Most angereist und hat uns einen schönen Abend beschert. Danke! Auch an meine Weinsponsoren!
Ich habe im Vorfeld dazu bereits einen Hühnerleberaufstrich zubereitet, der insbesondere Francesco’s Herz immer höher schlagen lässt. Es ist ein wirklich herrlicher Aufstrich, den man am besten 3-7 Tage stehen lässt, damit sich das Rosmarin-Aroma so richtig gut ausbreiten kann. Ich weiß, Leber polarisiert, aber dieser Aufstrich hat schon so manchen Leber-Verweigerer oder –in bekehrt.
Zutaten für 8 Portionen
300 g Butter
450 g Hühnerleber
4 Zweige Rosmarin
2 Knoblauchzehen
1 Zwiebel
200 ml Weinbrand
Salz und frisch gemahlener Pfeffer
Olivenöl
- Zum Versiegeln des Aufstriches 150 g Butter in einem Gefäß bei 110° im Backofen erwärmen. Dadurch setzen sich die Milchrückstände vom Wasser ab. Durch ein mit Küchenrolle ausgelegtes Sieb in ein anderes Gefäß gießen und warm halten.
- Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. In einer Pfanne mit 3 EL Olivenöl glasig bei kleiner Temperatur anbraten. Auf einen Teller zwischenlagern.
- Hühnerleber waschen, abtrocknen und vom Fett befreien.
- Rosmarinnadeln fein hacken.
- 2 EL Olivenöl in die Pfanne geben und die Hühnerleber mit dem Rosmarin anbraten, bis die Leber im Kern noch etwas rosa bzw. noch nicht ganz durch ist.
- Mit Weinbrand ablöschen und noch 1 Minute mitköcheln lassen.
- Die Hühnerleber mit Zwiebel und Knoblauch in eine Schüssel geben und mit einem Pürierstab fein pürieren. 150 g Butter untermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- In saubere Einmachgläser füllen und mit geschmolzener Butter versiegeln.
- Am besten auf Schwarzbrot – auch gegrillt – servieren.
PS: Nächste Woche geht es weiter mit den Buchpräsentationen! Infos dazu auf http://www.geheimeschnatterei.at
Fotos: Jürgen Pletterbauer