Brot etc., Reisen, Süßspeisen
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Mama sagt: „Deees ist dem Papa seine Aufgabe!“

Allerheiligen, oh Allerheiligen! In meiner Familie ist dieser katholische Feiertag immer schon ein Familientag gewesen. In der Kindheit von uns geliebt, weil wir ja getauft sind und daher auch von der Goli (= Taufpatin) mit Süßem und nützlichen Dingen beschenkt wurden. Außerdem ein wichtiger Saisonauftakt für die Herbst- und Wintermode, wo sich der Weg auf den Friedhof doch als idealer Laufsteg anbietet. Herrlich das Stehen, Betrachten und Flüstern an den Gräbern, wer wie, mit wem, doch sehr gealtert oder sehr schmal/dick geworden, gut oder schlecht gekleidet ans Grab kommt. Mein Tipp daher: am besten frühzeitig die Andacht verlassen oder völlig spritzen, um rechtzeitig zu Beginn des Defilees bereits am Grab Position bezogen zu haben.

Kulinarisch beginnt dieser Tag schon damit, dass es den typischen Allerheiligenstriezel zum Frühstück gibt. Schöne dicke Scheiben mit frischer Butter und ein Kaffee dazu. Mmmh, herrlich! Wenn es Klagen über die zu geringe Größe des Striezels gibt, dann kontert Mama: „Deees ist dem Papa seine Aufgabe!“ Nicht, dass mein Papa die Striezel selber backen würden, nein, aber er muss die richtige Größe und Stückzahl beim Bäcker bestellen, bezahlen und abholen. Daher hat der Papa zu Allerheiligen und zu Ostern eine Schlüsselfunktion, da es zu Ostern das gleiche Angebot, nur in überdimensionaler Kipfelform (= Halbmond) gibt. Allerheiligenstriezel und Osterkipfel, eine feine Tradition.

Nachdem ich dieses Jahr erst nachmittags zum Allerheiligenfamilientreffen anreise, habe ich den Striezel einfach selber gebacken und habe ihn nach Linz mitgebracht, wo ich zum Brunchen bei Jagsi&Family eingeladen war. Die Masse für den Allerheiligenstriezel ist ein süßer Brioche, der nach Anlass einfach seine Form ändert.

Zutaten für 1 Striezel

500 g glattes Mehl
80 g Kristallzucker
1 EL Bio-Vanillezucker
1 Pkg. Trockengerm
½ TL Salz
Schale von 1 Bio-Zitrone
220 ml Milch
60 g Butter
3 Eier
Eventuell Hagelzucker zum Bestreuen

Zubereitung

  1. Mehl mit Zucker, Vanillezucker, Germ, Salz und Zitronenschale gut verrühren.
  2. Milch und Butter in einem Topf erwärmen.
  3. Mehlmasse, Milch-Butter-Mischung und 2 Eiern mit dem Knethacken oder mit der Hand gut durchkneten, bis der Teig eine kompakte Kugel geworden ist. Er soll nicht zwischen den Fingern oder am Boden mehr kleben bleiben. Einfach mehr Mehl dazu geben, bis er dieses Stadium erreicht hat.
  4. Teig für mind. 1 Stunde oder über Nacht kalt stellen.
  5. Teig nochmals für 3-5 Minuten durchkneten und in 3 gleich große Stücke teilen. Die Teigstücke auf einer bemehlten Arbeitsfläche in ca. 30-35 cm lange Stücke rollen.
  6. Die drei Enden zusammendrücken und einen Zopf flechten. Zopf auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backpapier geben und mit einem Eigelb bestreichen. Wenn es schmeckt, kann man den Striezel noch mit Hagelzucker bestreuen.
  7. Striezel nochmals ca. 1 Stunde bei Raumtemperatur rasten lassen.
  8. Backofen auf 170° Ober- und Unterhitze vorheizen.
  9. Striezel für ca. 25-30 Minuten backen.
  10. Am besten noch lauwarm aufschneiden und mit Butter bestreichen.

Tipps:

  • Je öfters der Germteig geknetet wird, desto weniger Luftblasen hat er und umso feiner wird die Struktur. Wenn man also die Gehzeiten verkürzen will, kann man den Teig auch nur einmal bei Raumtemperatur gehen lassen.
  • Sollte ein Striezel übrig bleiben, kann man daraus auch herrlich mal einen Milchrahmstrudel machen.

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