Sodala. Alles wieder geschafft! Weihnachten, Silvester und auch die Heiligen Drei Könige sind nun wieder von dannen gezogen. Selbst wenn gestern noch die Mehrheit der Österreicher ihre Bleistifte gespitzt oder beim Bürokaffee ein ausführliches Resümee der vergangenen 10 Tage zum Besten gegeben hat, ist doch schon wieder ein fast normales Leben eingekehrt. Denn Wien war im Ausnahmezustand: leer gefegt von den Einheimischen und gleichzeitig voll mit Touristen. Aber naja, diese Dynamik hat was, wenn alles so läuft, wie es laufen soll…..
…läuft aber etwas nicht so nach Plan, dann flucht man mal ordentlich und macht sich anschließend so seine Gedanken, die vielleicht eben nicht kommen würden, wenn alles so laufen würde, wie es laufen soll.
Ja, am 30.12.2014 um exakt 19.13 Uhr, als ich schon längst am Weg in Richtung Kino sein hätte sollte, habe ich geflucht und sofort bereut, dass ich mir trotz Verspätung noch Zeit für eine Klopause zu Hause genommen habe.
Die Season’s Greetings meines ehemaligen Arbeitskollegen T., ein kluger und kritischer Geist, trafen dann noch den Nagel auf den Kopf, denn das diesjährige Thema seiner Grüße war „Ressourceneffizienz“. Ich schrieb ihm umgehend zurück, dass ich tatsächlich ungewollt in das gleiche Thema am 30.12. gestolpert bin.
Nun ja, es gibt natürlich unterschiedliche Ressourcen und zum Jahreswechsel wirklich passend, ist ZEIT die eigene und auch wichtigste Ressource. Ich glaube, wir sind uns einig, dass ZEIT ganzjährig wohl die meist diskutierte und knappste Ressource zu sein scheint. Denn unter „keine Zeit zu haben“ leiden viele, besonders dann, wenn es um Dinge geht, die sie nicht freuen.
Ich weiß, viele leiden besonders darunter, dass sie keine Zeit für Sport und Kochen haben. 😉 Bei Sport leide ich zum Glück nicht darunter, denn da nehme ich sie mir. Aber dafür habe ich wirklich selten Zeit für Administratives, Putzen… hmmm… und alle anderen faden Tätigkeiten, die mich eben nicht jucken, sondern nur belasten.
Aber abgesehen von den persönlichen Ressourcen, ist man natürlich auch von externen Ressourcen abhängig und so wurde ich tatsächlich am 30.12. kurz vor Kinobeginn schmerzlich darauf aufmerksam gemacht, dass ich doch auch manchmal meine Nerven völlig wegwerfe. So ging ich nach beschriebener Klopause um 19:13 Uhr noch kurz ins Badezimmer, um mir die Hände zu waschen und als ich mich bereits aus der Türe hinaus geschwungen hatte, musste ich kurz innehalten. „Welch ein eigenartiges Plätschern höre ich denn da?“ dachte ich mir und tappte beim Lichtaufdrehen bereits in eine große Wasserlacke.
„Verdammt!“ Ja, das habe ich geflucht. Und: „Das darf jetzt wohl nicht wahr sein!“ Denn aus der Wand unter dem Waschbecken ist mir die Ressource Wasser voller Dynamik entgegen geschossen.
Nachdem sich mein Hirn in der Panik sofort verabschiedet hatte, habe ich nach ein paar unfruchtbaren Anrufen dann völlig die Nerven weggeworfen und schlussendlich mit leicht verheulter Stimme den Notruf der Feuerwehr angerufen. Nach wenigen Minuten wirkten diese großen Helfer tatsächlich etwas überproportioniert in meiner Wohnung, die sich voll Einsatz unter mein Waschbecken geworfen und innerhalb weniger Sekunden dem Wasser den Gar ausgemacht haben.
Spannend zu beobachten, denn kaum waren die Herren verabschiedet, nahm auch mein Gehirn seine Arbeit wieder auf und realisierte: Eine Wohnung ohne Wasser in einer Stadt im Ausnahmezustand!
Und weil eben Jahreswechsel inkl. Vorsätze fassen sowieso schon im Kalender stand, habe ich am 31.12. aufgrund der Ressourcenknappheit gleich mit einer Monatskarte im Schwimmbad gestartet. Nebst Duschen zog ich meine Banhmen und hatte während des Schwimmens natürlich ausreichend Zeit, mein vergangenes Jahr Revue passieren zu lassen und mir meine Vorsätze fürs neue Jahr zu formulieren. Muss man nicht alles immer irgendwie auch ein bisschen positiv sehen?
Weil ich doch ein sehr zufriedenes, aufregendes, selbstbestimmtes und natürlich auch intensives und glückliches Jahr hatte, habe ich nach dem Motto „Never touch a running system“ nur ein paar kleine Vorsätze fürs neue Jahr gefasst:
- Öfters auch alleine ins Kaffeehaus gehen, um bei Rotwein oder Kaffee Zeitschriften zu lesen.
- Mit einer geringeren Frequenz meine Emails lesen.
- Die Expo in Mailand und die Biennale in Venedig besuchen!
- Mindestens 2 Radreisen!
- A. souverän bei Badminton schlagen und ihn anschließend auf ein Siegeressen einladen! 😉
- Mindestens 1 Mal pro Woche schwimmen gehen und auch Yoga eine Chance geben.
- Mehr noch im Jetzt leben und zufrieden sein.
- Immer ein Buch lesen!
…. zugegeben, der letzte Vorsatz ist aber erst entstanden, als ich am Wochenende ein Geburtstagsgeschenks-Buch gelesen habe, das so unterhaltsam, schlau und absorbierend war, dass ich mir dieses Kino im Kopf öfters gönnen möchte.
Mein Buchtipp daher: Fuchserde von Thomas Sautner, atb verlag
Passend zum Jahreswechsel und all den guten Vorsätzen, die im Universum auf Erfüllung warten, daher eine schöne Weisheit aus diesem Buch zum Abschluss:
Wenn du das Glück suchst, vergiss nicht, es wohnt nirgendswo anders als in dir und nur in dir.
Alles Gute wünsche ich! Lasst es euch gut gehen im neuen Jahr!